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Dirk Wendl
Zuletzt aktualisiert: 12.09.2025

Online-Shop als Gewerbe: Was Sie bei der Anmeldung beachten müssen

12.09.2025
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Der Start in den Online-Handel kann aufregend sein, aber auch ein wenig einschüchternd wirken. Viele neue Online-Händler fragen sich, welche Schritte notwendig sind, um ihr Geschäft legal zu betreiben. Ein zentraler Punkt dabei ist die Anmeldung des Online-Shops als Gewerbe. In diesem Artikel beleuchten wir, was Sie bei der Gewerbeanmeldung für Ihren Online-Shop beachten müssen, damit Ihr Vorhaben von Anfang an auf soliden Füßen steht.

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Punkte vorab:

Grundlagen der Gewerbeanmeldung für Ihren Online-Shop

Wenn Sie planen, online Waren zu verkaufen und damit Gewinne zu erzielen, ist die Anmeldung eines Gewerbes unerlässlich. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie dies im Haupt- oder Nebenberuf tun. Die Gewerbeanmeldung ist der erste Schritt, um Ihr Geschäft rechtlich abzusichern und offiziell als Online-Händler tätig zu werden. Ohne diesen Schritt bewegen Sie sich in einer rechtlichen Grauzone, die schnell zu Problemen führen kann.

Wann ist eine Gewerbeanmeldung für Ihren Online-Shop erforderlich?

Grundsätzlich müssen Sie ein Gewerbe anmelden, sobald Sie eine Tätigkeit selbstständig, regelmäßig und mit Gewinnerzielungsabsicht ausüben. Das bedeutet, wenn Sie Produkte über Ihre eigene Website, Marktplätze wie Amazon oder eBay, oder auch über soziale Medien verkaufen und damit Geld verdienen möchten, ist eine Gewerbeanmeldung notwendig. Selbst wenn Sie zunächst nur kleine Umsätze erwarten, ist die Anmeldung der erste Schritt zur Legalität. Die Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit ohne Anmeldung kann zu empfindlichen Strafen führen.

Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenerwerb

Bei der Gewerbeanmeldung ist es wichtig zu entscheiden, ob Sie Ihr Online-Shop-Geschäft im Haupt- oder Nebenerwerb betreiben möchten.

  • Hauptgewerbe: Wenn der Online-Shop Ihre primäre Einkommensquelle darstellt und Sie die meiste Ihrer Arbeitszeit hier investieren.
  • Nebengewerbe: Wenn Sie den Online-Shop neben einer bestehenden Hauptbeschäftigung (z.B. einem Angestelltenverhältnis) betreiben und die Tätigkeit nicht mehr als ein Drittel Ihrer Arbeitszeit in Anspruch nimmt.

Diese Unterscheidung hat Auswirkungen auf Ihre Sozialversicherungspflicht und die Art und Weise, wie Sie Ihre Einkünfte versteuern. Für die Anmeldung selbst spielt die Unterscheidung zunächst keine Rolle, aber es ist gut, dies für die weitere Planung zu wissen.

Die Bedeutung der Gewerbeanmeldung für die Rechtssicherheit

Die Gewerbeanmeldung ist mehr als nur eine Formalität; sie ist die Basis für Ihre Rechtssicherheit als Unternehmer. Durch die Anmeldung werden Sie offiziell registriert, was Ihnen ermöglicht, Rechnungen auszustellen und gegenüber dem Finanzamt sowie anderen Behörden transparent zu agieren. Dies schützt Sie vor unliebsamen Überraschungen und möglichen rechtlichen Konsequenzen. Eine ordnungsgemäße Anmeldung ist auch die Voraussetzung dafür, dass Sie beispielsweise die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen können, was Ihre steuerlichen Pflichten vereinfacht. Ohne Anmeldung riskieren Sie nicht nur Bußgelder, sondern auch die Aberkennung von Gewinnen oder sogar strafrechtliche Verfolgung wegen Steuerhinterziehung.

Der Prozess der Gewerbeanmeldung im Detail

Wenn Sie einen Online-Shop als Gewerbe betreiben möchten, ist die Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt ein notwendiger erster Schritt. Dieser Prozess mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, doch mit der richtigen Vorbereitung und Kenntnis der einzelnen Schritte ist er gut zu bewältigen.

Zuständiges Gewerbeamt identifizieren und kontaktieren

Zuerst müssen Sie herausfinden, welches Gewerbeamt für Ihren Wohn- oder Firmensitz zuständig ist. In der Regel ist dies das Ordnungsamt Ihrer Stadt oder Gemeinde. Die Kontaktdaten und Öffnungszeiten finden Sie meist auf der offiziellen Webseite Ihrer Kommune. Es empfiehlt sich, vorab Kontakt aufzunehmen, um sich über spezifische Anforderungen oder mögliche Online-Anmeldemöglichkeiten zu informieren. Manche Ämter bieten bereits die digitale Einreichung von Anträgen an, was den Prozess beschleunigen kann.

Erforderliche Unterlagen für die Anmeldung

Für die Gewerbeanmeldung benötigen Sie in der Regel einige grundlegende Dokumente. Dazu gehören:

  • Personalausweis oder Reisepass: Zur Identifikation Ihrer Person.
  • Antragsformular zur Gewerbeanmeldung: Dieses Formular erhalten Sie beim Gewerbeamt oder oft auch online zum Download.
  • Ggf. weitere Nachweise: Je nach Art Ihres Online-Shops und der verkauften Produkte können zusätzliche Dokumente erforderlich sein. Dazu zählen beispielsweise ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister, ein Meisterbrief (falls relevant) oder eine Erlaubnisurkunde für genehmigungspflichtige Tätigkeiten. Informieren Sie sich im Vorfeld genau, welche Unterlagen für Ihr spezifisches Gewerbe benötigt werden.

Kosten und Gebühren der Gewerbeanmeldung

Die Kosten für eine Gewerbeanmeldung sind in Deutschland nicht bundesweit einheitlich geregelt und können je nach Gemeinde oder Stadt variieren. Rechnen Sie mit Gebühren zwischen 20 und 80 Euro. Wenn zusätzliche Genehmigungen oder Eintragungen, wie beispielsweise ins Handelsregister, notwendig sind, können sich die Kosten erhöhen. Die Zahlung erfolgt in der Regel direkt bei der Anmeldung, entweder bar oder per Karte.

Nach der erfolgreichen Anmeldung werden Ihre Daten automatisch an verschiedene Behörden weitergeleitet, darunter das Finanzamt. Dieses sendet Ihnen dann einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zu, den Sie ausfüllen müssen, um eine Steuernummer zu erhalten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Ihre Geschäftstätigkeit ordnungsgemäß zu versteuern. Wenn Sie Waren aus dem Ausland importieren, sollten Sie sich auch über das Import One Stop Shop (IOSS) Verfahren informieren, das die Mehrwertsteuerabwicklung vereinfacht.

Steuerliche Aspekte Ihrer Online-Shop-Tätigkeit

Wenn Sie einen Online-Shop betreiben, sind steuerliche Aspekte von großer Bedeutung. Die Wahl der richtigen steuerlichen Regelung kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre Gewinne und den Verwaltungsaufwand haben. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen, um spätere Komplikationen zu vermeiden.

Die Kleinunternehmerregelung und ihre Vorteile

Die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG ist für viele Gründer im E-Commerce attraktiv. Sie vereinfacht die steuerliche Abwicklung erheblich, da Sie von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind. Das bedeutet, Sie müssen keine Umsatzsteuer auf Ihren Verkäufen ausweisen und abführen. Dies spart nicht nur Zeit bei der Buchhaltung, sondern kann Ihre Produkte auch preislich wettbewerbsfähiger machen, da Sie keine Mehrwertsteuer aufschlagen müssen. Allerdings gibt es hierfür klare Umsatzgrenzen:

  • Im Vorjahr darf der Umsatz nicht höher als 25.000 € gewesen sein.
  • Im laufenden Jahr darf der voraussichtliche Umsatz 100.000 € nicht übersteigen.

Wenn Sie diese Grenzen überschreiten, fallen Sie ab dem Folgejahr automatisch unter die Regelbesteuerung. Die Kleinunternehmerregelung kann sowohl für ein Haupt- als auch für ein Nebengewerbe in Anspruch genommen werden.

Verzicht auf die Kleinunternehmerregelung: Wann ist es sinnvoll?

Obwohl die Kleinunternehmerregelung viele Vorteile bietet, kann es Situationen geben, in denen der Verzicht darauf sinnvoll ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie als Online-Händler hohe Anfangsinvestitionen tätigen müssen. Als Kleinunternehmer sind Sie nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt, das heißt, Sie können die Ihnen in Rechnung gestellte Umsatzsteuer für Ihre betrieblichen Anschaffungen nicht vom Finanzamt zurückfordern. Wenn Ihre Ausgaben für Waren, Büromaterial oder Marketing hoch sind, kann es sich lohnen, die Umsatzsteuer auszuweisen und diese dann über den Vorsteuerabzug geltend zu machen. Dies erfordert jedoch eine regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldung und eine genauere Buchführung. Die Entscheidung für oder gegen die Kleinunternehmerregelung sollte daher sorgfältig abgewogen werden.

Steuernummer und steuerliche Erfassung

Nach der Gewerbeanmeldung wird das Finanzamt automatisch über Ihre Tätigkeit informiert. Sie erhalten dann eine Aufforderung zur steuerlichen Erfassung, bei der Sie unter anderem Ihre voraussichtlichen Umsätze und Gewinne angeben müssen. Auf dieser Basis wird Ihnen eine Steuernummer zugeteilt, die Sie für alle steuerlichen Angelegenheiten benötigen. Denken Sie daran, dass neben der Einkommensteuer auch die Gewerbesteuer relevant werden kann, sobald Ihr Gewinn den jährlichen Freibetrag von 24.500 Euro übersteigt. Die genaue Höhe der Gewerbesteuer hängt vom Hebesatz Ihrer Gemeinde ab. Eine gute steuerliche Beratung ist hierbei unerlässlich, um alle Pflichten korrekt zu erfüllen und Optimierungspotenziale zu nutzen.


Person, die in einem Café mit einem Getränk einen Laptop und ein Telefon benutzt.

Nach der Gewerbeanmeldung: Weitere Schritte und Pflichten

Nachdem Sie Ihr Gewerbe erfolgreich angemeldet haben, ist das ein wichtiger Meilenstein. Doch die Anmeldung ist nur der erste Schritt. Es gibt noch einige weitere Formalitäten und Meldungen, die für den reibungslosen Betrieb Ihres Online-Shops wichtig sind. Diese Schritte stellen sicher, dass Sie allen gesetzlichen Anforderungen genügen und Ihr Geschäft auf einer soliden Basis aufbauen.

Informationsfluss an Finanzamt und weitere Behörden

Sobald Ihr Gewerbe beim Gewerbeamt registriert ist, werden Ihre Daten automatisch an verschiedene andere Behörden weitergeleitet. Dazu gehören insbesondere das Finanzamt, die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder gegebenenfalls die Handwerkskammer (HWK), sowie die Berufsgenossenschaft. Das Finanzamt wird Ihnen daraufhin einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zusenden. Diesen müssen Sie sorgfältig ausfüllen, damit Sie eine Steuernummer für Ihr Unternehmen erhalten können. Ohne diese Steuernummer dürfen Sie keine Rechnungen ausstellen. Die IHK oder HWK wird Sie ebenfalls kontaktieren, um Sie über Ihre Mitgliedschaft und die damit verbundenen Pflichten zu informieren. Diese Mitgliedschaft ist für die meisten Gewerbetreibenden verpflichtend.

Bedeutung der IHK-Mitgliedschaft für Online-Händler

Die Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist für die meisten Gewerbetreibenden in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Auch als Online-Händler sind Sie davon betroffen. Die IHK vertritt die Interessen der Wirtschaft und bietet ihren Mitgliedern eine Reihe von Dienstleistungen an, wie zum Beispiel Beratungsangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten und Informationen zu rechtlichen Fragestellungen. Sie erhalten nach der Gewerbeanmeldung automatisch Post von der zuständigen IHK. Es ist ratsam, sich mit den Angeboten der IHK auseinanderzusetzen, da diese für Ihr junges Unternehmen sehr hilfreich sein können. Die Beiträge zur IHK richten sich nach dem Gewerbeertrag und sind für Existenzgründer im ersten Jahr oft erlassen oder reduziert.

Notwendigkeit weiterer Anmeldungen wie Berufsgenossenschaft

Neben dem Finanzamt und der IHK ist auch die Anmeldung bei der zuständigen Berufsgenossenschaft ein wichtiger Schritt. Die Berufsgenossenschaft ist der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. Sie sind verpflichtet, sich innerhalb einer Woche nach der Gewerbeanmeldung bei der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft zu melden. Das Gewerbeamt leitet zwar Ihre Daten weiter, aber es ist immer besser, selbst aktiv zu werden, um sicherzustellen, dass keine Fristen versäumt werden. Die Berufsgenossenschaft ist für die Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zuständig und bietet auch Unterstützung im Schadensfall. Je nach Art Ihres Online-Shops und der damit verbundenen Tätigkeiten kann auch eine Anmeldung bei anderen Institutionen notwendig sein. Wenn Sie beispielsweise Mitarbeiter einstellen, benötigen Sie eine Betriebsnummer von der Bundesagentur für Arbeit. Prüfen Sie daher genau, welche weiteren Anmeldungen für Ihr spezifisches Geschäftsmodell relevant sind. Für Online-Händler, die auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay verkaufen, ist die Beantragung einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer wichtig, da Marktplatzbetreiber bestimmte Daten melden müssen [e1f0].

Rechtliche Rahmenbedingungen für Ihren Online-Shop

Wenn Sie einen Online-Shop betreiben, ist es wichtig, die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen und einzuhalten. Dies schützt Sie nicht nur vor rechtlichen Problemen, sondern schafft auch Vertrauen bei Ihren Kunden. Pandotax unterstützt Sie dabei, diese wichtigen Aspekte zu verstehen und korrekt umzusetzen.

Wahl der passenden Rechtsform für Ihr Gewerbe

Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine frühe und wichtige Entscheidung. Sie beeinflusst Ihre Haftung, die steuerlichen Pflichten und die administrative Komplexität. Für Online-Shops sind oft Einzelunternehmen oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) die ersten Anlaufstellen, besonders wenn Sie als Kleingewerbetreibender starten. Mit wachsendem Geschäftsvolumen oder wenn Sie mit Partnern zusammenarbeiten, können andere Rechtsformen wie eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) sinnvoller werden. Jede Form hat spezifische Vor- und Nachteile, die wir gerne mit Ihnen im Detail besprechen, um die beste Wahl für Ihr Vorhaben zu treffen.

Wichtigkeit von AGB, Datenschutz und Impressum

Diese drei Elemente sind das Fundament der rechtlichen Absicherung Ihres Online-Shops.

  • Impressum: Muss leicht zugänglich sein und alle notwendigen Angaben wie Name, Anschrift und Kontaktdaten enthalten. Bei Online-Shops ist dies oft die erste Anlaufstelle für Kunden und Behörden.
  • Datenschutzerklärung: Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen Sie klar darlegen, wie Sie Kundendaten sammeln, verarbeiten und schützen. Dies ist ein sehr sensibles Thema, bei dem Fehler schnell zu Abmahnungen führen können.
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Obwohl optional, sind AGB für die meisten Online-Shops unerlässlich. Sie regeln Vertragsbedingungen wie Lieferung, Zahlung, Gewährleistung und das Widerrufsrecht. Klare und rechtskonforme AGB sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und Ihre Position zu stärken.

Informationspflichten gegenüber Verbrauchern

Als Online-Händler haben Sie gegenüber Verbrauchern eine Reihe von Informationspflichten. Dazu gehört die korrekte Angabe von Preisen, die den Endpreis inklusive Mehrwertsteuer und eventueller Versandkosten ausweisen. Auch die Button-Lösung, die klarstellt, ab welchem Klick ein kostenpflichtiger Vertrag zustande kommt, ist vorgeschrieben. Des Weiteren müssen Sie über das 14-tägige Widerrufsrecht informieren und ein Muster-Widerrufsformular bereitstellen. Spezifische Produktkennzeichnungen, wie CE-Kennzeichnungen für Elektronik oder Angaben zu Inhaltsstoffen bei Lebensmitteln, sind ebenfalls zu beachten. Die Einhaltung dieser Pflichten ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden in Ihr Geschäft.

Konsequenzen bei Nichtbeachtung der Gewerbeanmeldung

Wer sein Online-Geschäft ohne die notwendige Gewerbeanmeldung betreibt, setzt sich erheblichen Risiken aus. Die Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit, die nach außen hin als solche erkennbar ist, erfordert stets eine formale Anmeldung, unabhängig vom erzielten Umsatz. Ein Versäumnis hierbei kann schnell zu unangenehmen Folgen führen.

Risiken durch Abmahnungen und Bußgelder

Das Betreiben eines Online-Shops ohne Gewerbeanmeldung wird als Ordnungswidrigkeit betrachtet. Dies kann, je nach Ermessen des zuständigen Amtes, mit einem Bußgeld geahndet werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Abmahnungen. Diese werden oft von Wettbewerbern oder Verbraucherschutzverbänden ausgesprochen, wenn durch die fehlende Anmeldung oder die damit verbundenen unternehmerischen Pflichtverletzungen (wie fehlende Widerrufsbelehrungen oder Impressumspflichten) ein Wettbewerbsnachteil entsteht. Solche Verstöße können schnell zu Kosten führen, die die anfänglichen Anmeldegebühren bei Weitem übersteigen.

Mögliche Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung

Ein gravierenderes Risiko ist die Einleitung eines Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung. Wenn Einnahmen aus einer nicht angemeldeten gewerblichen Tätigkeit erzielt werden, können diese Einkünfte nicht ordnungsgemäß versteuert werden. Dies führt dazu, dass dem Finanzamt Einnahmen vorenthalten werden. Die nachträgliche Aufdeckung kann nicht nur zur Nachzahlung von Steuern, sondern auch zu erheblichen Strafen führen. Eine frühzeitige und korrekte Gewerbeanmeldung ist daher auch aus steuerlicher Sicht unerlässlich, um solche Probleme zu vermeiden. Wir bei Pandotax unterstützen Sie gerne bei der korrekten steuerlichen Erfassung Ihres Online-Geschäfts.

Persönliche Haftung bei Verstößen

Bei Verstößen gegen gewerberechtliche oder steuerliche Pflichten, die durch eine fehlende Gewerbeanmeldung entstehen, kann es im schlimmsten Fall zu einer persönlichen Haftung kommen. Dies gilt insbesondere, wenn die Tätigkeit als Einzelunternehmer ohne die entsprechende Rechtsform ausgeübt wird. Die Konsequenzen können von Bußgeldern über Steuernachzahlungen bis hin zu Schadensersatzforderungen reichen. Die ordnungsgemäße Anmeldung Ihres Online-Shops ist somit ein wichtiger Schritt zur Absicherung Ihres Geschäfts und zur Vermeidung persönlicher finanzieller Risiken. Die Kosten für die Gewerbeanmeldung selbst sind in der Regel gering und bewegen sich meist zwischen 20 und 80 Euro, abhängig von der Gemeinde. Eine frühzeitige Anmeldung schützt Sie vor deutlich höheren Folgekosten und rechtlichen Auseinandersetzungen. Wenn Sie unsicher sind, welche Schritte nach der Anmeldung notwendig sind, stehen wir Ihnen beratend zur Seite, beispielsweise bei der Nutzung des One-Stop-Shops für den Handel innerhalb der EU One-Stop-Shop.

Wenn Sie Ihre Gewerbeanmeldung vergessen, kann das unangenehme Folgen haben. Es ist wichtig, dass Sie sich daran halten, um Probleme zu vermeiden. Informieren Sie sich auf unserer Webseite über die genauen Regeln und was passiert, wenn man sie nicht befolgt. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Seite!


Frau in einem senffarbenen Pullover, die mit einem breiten Armband auf einem Laptop tippt.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Eröffnung eines Online-Shops ist ein spannender Schritt in die Selbstständigkeit. Die Gewerbeanmeldung ist dabei ein wichtiger erster Schritt, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Denken Sie daran, dass neben der Anmeldung auch andere Pflichten wie die Beachtung von Rechtstexten und die korrekte Buchführung wichtig sind. Wenn Sie diese Schritte sorgfältig angehen, legen Sie ein solides Fundament für Ihren Erfolg im E-Commerce. Scheuen Sie sich nicht, bei Fragen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es von Steuerberatern oder spezialisierten Dienstleistern. So können Sie sich voll auf Ihr Geschäft konzentrieren.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich wirklich ein Gewerbe anmelden, wenn ich online etwas verkaufe?

Ja, wenn du mit dem Ziel, Geld zu verdienen, regelmäßig Produkte verkaufst, ist das fast immer nötig. Das gilt auch, wenn du das nur nebenbei machst. Ohne Anmeldung ist das nicht erlaubt und kann Ärger geben.

Was ist der Unterschied zwischen Haupt- und Nebenerwerb?

Wenn du deinen Online-Shop als Hauptjob machst und dein ganzes Einkommen damit verdienst, ist das ein Hauptgewerbe. Wenn du neben deinem normalen Job oder Studium nur ein bisschen dazuverdienst, ist es ein Nebengewerbe.

Wie viel kostet die Anmeldung eines Gewerbes?

Die Kosten sind nicht überall gleich, aber du musst mit etwa 20 bis 80 Euro rechnen. Das ist eine kleine Gebühr dafür, dass du dann offiziell und sicher verkaufen darfst.

Was passiert, nachdem ich mein Gewerbe angemeldet habe?

Nach der Anmeldung informieren das Gewerbeamt automatisch das Finanzamt und die Industrie- und Handelskammer. Das Finanzamt schickt dir dann weitere Formulare, zum Beispiel um deine Steuernummer zu bekommen.

Was ist die Kleinunternehmerregelung?

Wenn du am Anfang nicht viel Umsatz machst (weniger als 22.000 Euro im ersten Jahr und voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro im Folgejahr), kannst du dich von der Mehrwertsteuer befreien lassen. Das macht die Buchhaltung einfacher.

Was passiert, wenn ich mein Gewerbe nicht anmelde?

Wenn du ohne Anmeldung verkaufst, kann das teuer werden. Du könntest Strafen bekommen, Ärger mit dem Finanzamt wegen nicht gezahlter Steuern oder sogar Abmahnungen von anderen Händlern. Das kann bis zur persönlichen Haftung gehen.

Autor:

Steuerberater: Dirk Wendl

Dirk Wendl ist schon sein gesamtes Berufsleben im Bereich Steuern tätig. Nach einer Ausbildung als Steuerfachangestellter und einer Fortbildung zum Bilanzbuchhalter absolvierte er nach einer weiteren umfangreichen Ausbildung 2006 die Prüfung als Steuerfachwirt und Steuerberater. Seit 2015 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Pandotax Steuerberatungsgesellschaft in Köln. Dirk Wendl hat sich seitdem vor allem als Spezialist für Internationales Steuerrecht, E-Commerce und als Digitalisierungsexperte einen deutschlandweit guten Ruf erarbeitet.

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