Vorteile einer GmbH und GmbH & Co. KG – Was ist besser?
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Punkte vorab:
- Vorteile einer GmbH: Hohe Flexibilität in Gründung und Gestaltung, beschränkte Haftung der Gesellschafter, steuerliche Vorteile bei der Thesaurierung von Gewinnen, eigene Rechtsfähigkeit, unbegrenzte Anzahl von Gesellschaftern, Unabhängigkeit von Gesellschafterwechseln, Begrenzung der Geschäftsführerhaftung und gesteigerte Glaubwürdigkeit.
- Nachteile einer GmbH: Erforderliches Mindestkapital von 25.000 Euro, hoher administrativer Aufwand, Risiko der persönlichen Haftung unter bestimmten Umständen und strikte Trennung zwischen Gesellschafter- und Gesellschaftsvermögen.
- Vorteile einer GmbH und Co. KG: Haftungsbeschränkung wie bei einer Kapitalgesellschaft, erleichtertes Hinzufügen neuer Gesellschafter, Anwendung des persönlichen Steuersatzes, geringe oder keine Gewerbesteuer, steuerliche Vorteile bei Immobilienverkäufen, Haftungsabschirmung von Immobilien und ein erleichterter Umwandlungsprozess.
- Nachteile einer GmbH und Co. KG: Höhere Gründungskosten, geringere Kreditwürdigkeit, hoher Beratungsbedarf und erhöhter finanzieller sowie administrativer Aufwand.
- Fazit: Die Entscheidung hängt von der spezifischen Unternehmenssituation ab, wobei die GmbH bei nicht-immobilienzentrierten Geschäften oft attraktiver ist, insbesondere wegen der Möglichkeit, Gewinne zu reinvestieren.
Was ist eine GmbH?
Die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist eine weitverbreitete Art der Kapitalgesellschaft in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als juristische Person kann sie eigenständig am Geschäftsverkehr teilnehmen und rechtliche Verbindlichkeiten eingehen. In einer GmbH ist die Haftung der Gesellschafter üblicherweise auf den Betrag ihrer jeweiligen Einlagen beschränkt, sie müssen nicht nicht mit ihrem Privatvermögen haften.
Was ist das Ziel einer GmbH?
Welche Vor- und Nachteile hat eine GmbH?
Die GmbH gilt unter Gründern als besonders beliebte Rechtsform. Doch warum ist das so? Was ist der Vorteil einer GmbH? Und welche Nachteile hat sie?
Was sind die Vorteile einer GmbH?
Nicht umsonst genießt eine GmbH bei uns in Deutschland ein populäres Ansehen und wird oft für eine Unternehmensgründung gewählt. Welche Gründe für eine GmbH sprechen, zeige ich Ihnen im Folgenden genauer auf:
Hohe Flexibilität
Die hohe Flexibilität einer GmbH wird bereits bei der Gründung deutlich, da diese für nahezu jeden gesetzlich zulässigen Zweck möglich ist. Dies bedeutet, dass unabhängig vom Tätigkeitsfeld – sei es Kunst, Handwerk oder Gastronomie – die Gründung einer GmbH stets eine Option ist, sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen.
Die Flexibilität setzt sich in der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrags fort. So können Geschäftsführer und Gesellschafter die Organisationsform und Entscheidungsprozesse innerhalb der GmbH nach ihren spezifischen Bedürfnissen und Zielen anpassen. Auch kann mit einer GmbH schnell auf Marktveränderungen reagiert und Geschäftsstrategien effizient angepasst werden. So kann sich die GmbH dynamisch weiterentwickeln und Wachstumspotenziale effektiv nutzen.
Darüber hinaus bietet die GmbH flexible Möglichkeiten beim Wechsel von Gesellschaftern und bei der Unternehmensnachfolge, solange dies nicht im Gesellschaftsvertrag eingeschränkt wird. Zudem ermöglicht die Rechtsform das Bestellen eines Fremdgeschäftsführers, was besonders vorteilhaft ist, wenn spezielle Kenntnisse für die Unternehmensführung erforderlich sind, die die Gründer selbst nicht besitzen.
Beschränkte Haftung
Bei einer GmbH ist die Haftung der Gesellschafter ausschließlich auf ihr eingebrachtes Stammkapital beschränkt, das heißt, diese müssen im Falle einer Insolvenz nicht mit ihrem persönlichen Vermögen haften. Damit bietet die GmbH eine deutliche Risikoreduzierung für die Beteiligten. Besonders in risikoreichen Branchen oder Berufen ist dieser Aspekt von hoher Bedeutung. Zudem ist die GmbH-Form attraktiv für Start-ups, da sie Investoren die Möglichkeit bietet, sich ohne persönliches Haftungsrisiko an der Gesellschaft zu beteiligen.
Steuerliche Vorteile
Die Vorteile einer GmbH können auch Steuern betreffen. Die Steuervorteile hängen dabei maßgeblich von der Verwendung der Gewinne ab, z.B. wenn Gewinne in der Gesellschaft belassen und nicht ausgeschüttet werden. Diese Gewinne können dann zu einem niedrigeren Körperschaftssteuersatz versteuert werden, was besonders günstig ist im Vergleich zur höheren Einkommenssteuer. Beispielsweise können nicht ausgeschüttete Gewinne für Unternehmensinvestitionen, wie die Anschaffung neuer IT-Systeme, verwendet werden, wodurch Unternehmen von diesem niedrigeren Steuersatz profitieren. Zusätzlich bietet die GmbH den Vorteil, dass das Gehalt des Geschäftsführers als Betriebsausgabe abgesetzt werden kann.
Eigene Rechtsfähigkeit
Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer GmbH ist ihre eigene Rechtsfähigkeit, die GmbH agiert als juristische Person. Dies ermöglicht es der GmbH, eigenständig Verträge abzuschließen, Vermögen zu erwerben und zu verwalten sowie rechtliche Schritte vor Gericht einzuleiten. Als Kapitalgesellschaft ist die GmbH klar von ihren Gesellschaftern abgegrenzt, was bedeutet, dass der Geschäftsführer die Gesellschaft nach außen vertritt. Für Unternehmensgründer bietet dies den Vorteil, dass sie im Hintergrund bleiben und die Geschäfte der GmbH über die Geschäftsführung laufen lassen können, ohne direkt in Erscheinung treten zu müssen.
Keine begrenzte Anzahl an Gesellschaftern
Die Gründung einer GmbH kann bereits durch eine einzelne Person als sogenannte Ein-Personen-GmbH erfolgen, was eine hohe Flexibilität in der Unternehmensstruktur bietet. Diese Form der Gesellschaft ist für eine breite Palette von Unternehmensarten geeignet, einschließlich Freiberufler und Gewerbetreibende. Die Möglichkeit, die GmbH mit beliebig vielen Gesellschaftern zu erweitern, eröffnet zusätzliches Potenzial für Wachstum und Diversifikation des Unternehmens.
Unabhängigkeit von Gesellschaftern
Auch die Unabhängigkeit von den Gesellschaftern ist ein signifikanter Vorteil einer GmbH. Die GmbH kann auch nach dem Ausscheiden einzelner Gesellschafter weiterbestehen. Das bedeutet, dass Veränderungen in der Zusammensetzung der Gesellschafter oder der Geschäftsführung keinen direkten Einfluss auf die Existenz der GmbH haben. So gewährleistet die GmbH eine kontinuierliche Geschäftsführung und Stabilität, selbst wenn es zu personellen Wechseln kommt.
Begrenzung der Geschäftsführerhaftung
Durch die Erfüllung bestimmter organisatorischer Maßnahmen kann ein Geschäftsführer einer GmbH eine Haftungsbeschränkung erreichen. Diese Maßnahmen, bekannt als Organisationspflichten, dienen dazu, das Risiko einer persönlichen Haftung des Geschäftsführers zu minimieren. Dadurch wird sichergestellt, dass der Geschäftsführer nicht für alle Geschäftsrisiken mit seinem privaten Vermögen einstehen muss. Diese Begrenzung der Haftung trägt zur Attraktivität der Position des Geschäftsführers bei und fördert ein verantwortungsvolles Unternehmensmanagement.
Glaubwürdigkeit
Die Gründung einer GmbH kann maßgeblich zur Steigerung der Glaubwürdigkeit eines Unternehmens beitragen, da eine GmbH als rechtlich selbständiges und verantwortliches Unternehmen wahrgenommen wird. Die Rechtsform der GmbH genießt sowohl national als auch international hohes Ansehen, was das Vertrauen von Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern stärkt. Diese gesteigerte Glaubwürdigkeit kann sich positiv auf Geschäftsbeziehungen auswirken und das Unternehmen in der Wahrnehmung externer Stakeholder als verlässlicher und professioneller Partner positionieren.
Welche Vorteile hat eine GmbH gegenüber einem Einzelunternehmen?
Eine GmbH bietet gegenüber einem Einzelunternehmen mehrere Vorteile, darunter die beschränkte Haftung. Bei einer GmbH ist die Haftung der Gesellschafter auf ihre Kapitaleinlage beschränkt, während bei Einzelunternehmen der Inhaber mit seinem gesamten Privatvermögen haftet. Zudem genießt eine GmbH oft eine höhere Glaubwürdigkeit und ein professionelleres Image bei Geschäftspartnern, Kunden und Investoren. Ferner ermöglicht die GmbH-Struktur eine einfachere Kapitalaufnahme und eine flexiblere Gestaltung der Unternehmensführung, insbesondere durch die Möglichkeit, Fremdgeschäftsführer einzusetzen.
Was sind die Nachteile einer GmbH?
Neben den zahlreichen Vorteilen gibt es selbstverständlich auch immer Nachteile einer GmbH. Diese lassen sich wie folgt beschreiben:
Hohes Mindestkapital
Ein wesentlicher Nachteil einer GmbH liegt im erforderlichen Mindestkapital, das bereits bei der Gründung eine Hürde darstellen kann. Aktuell beträgt dieses Mindestkapital 25.000 Euro, von denen die Hälfte bei der Gründung eingezahlt werden muss. Zwar besteht die Möglichkeit, Sachwerte als Teil des Stammkapitals beizutragen, jedoch bleibt die Summe für viele Gründer eine beachtliche finanzielle Herausforderung. Diese Kapitalanforderung macht häufig die Inanspruchnahme externer Geldgeber wie Banken oder Privatinvestoren notwendig. Dieser Aspekt kann die Gründung einer GmbH insbesondere für kleinere Unternehmer oder Start-ups erschweren.
Hoher Arbeitsaufwand
Bereits der Gründungsprozess einer GmbH ist verhältnismäßig aufwändig, da er eine Beurkundung durch einen Notar sowie eine Eintragung ins Handelsregister erfordert. Weiterhin bringt die Unternehmensführung einer GmbH umfangreiche administrative Pflichten mit sich, insbesondere in den Bereichen Buchhaltung und Bilanzierung. Diese Aufgaben erfordern viel Sorgfalt und Zeit, doch ein Versäumnis in diesen Bereichen kann zu unangenehmen Konsequenzen führen, die möglicherweise auch persönliche Auswirkungen auf die Geschäftsführer oder Gesellschafter haben können.
Risiko der persönlichen Haftung
Zwar haften die Gesellschafter einer GmbH grundsätzlich nicht mit ihrem Privatvermögen, jedoch gibt es hier wichtige Ausnahmen. Eine solche Ausnahme tritt in Kraft, wenn der Geschäftsführer seine Sorgfaltspflicht verletzt. Auch bei der Aufnahme von Krediten kann es vorkommen, dass Geschäftsführer oder Gesellschafter persönlich haften müssen. Zudem können Sanktionen drohen, wenn die GmbH ihren steuerlichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Daher ist es wichtig zu erkennen, dass auch die Gründung und Führung einer GmbH mit Risiken für die persönlichen Finanzen verbunden sein kann.
Strikte Trennung zwischen Gesellschafter- und Gesellschaftsvermögen
Das unautorisierte "In-die-Kasse-greifen" kann bei einer GmbH ernsthafte Folgen haben, da das Vermögen der Gesellschaft klar vom Vermögen der Gesellschafter getrennt ist. Gewinne dürfen nur auf Basis eines Gesellschafterbeschlusses ausgeschüttet werden, was einen deutlichen Unterschied zu Personengesellschaften darstellt. In der Praxis stellt diese strikte Trennung für viele Gründer eine Herausforderung dar, da sie eine konsequente Disziplin bei der Handhabung der Finanzen erfordert. Verstöße gegen diese Trennung, wie die “verdeckte Gewinnausschüttung”, können zu schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen führen.
Für wen lohnt sich eine GmbH?
Zudem ist die GmbH-Struktur eine geeignete Wahl für Unternehmen, die auf Langlebigkeit und generationsübergreifenden Erfolg ausgerichtet sind, um Kontinuität und reibungslose Unternehmensnachfolgen zu gewährleisten.
Wann macht eine GmbH keinen Sinn?
- Wenn das verfügbare Startkapital nur gering ist und das Mindeststammkapital von 25.000 Euro eine hohe finanzielle Hürde darstellt.
- Wenn ein Unternehmen nur geringe Risiken birgt und die Haftungsbeschränkung weniger relevant ist.
- Wenn der administrative Aufwand ein Problem darstellt, da die GmbH strengen Buchhaltungs-, Bilanzierungs- und Offenlegungspflichten unterliegt.
Was kostet eine GmbH?
In Deutschland ist für die Gründung einer GmbH ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro erforderlich. Gründer haben die Wahl zwischen einer Bargründung, einer Sachgründung oder einer Kombination aus beidem.
Hinzu kommen allerdings noch weitere Gründungskosten, die zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegen. Zu diesen Kosten gehören:
- Ausgaben für den Anwalt, falls ein individueller Gesellschaftsvertrag erstellt wird
- Kosten für den Geschäftsführervertrag
- Notar- und Beurkundungskosten
- Gebühren für den Steuerberater
- Kosten für den Eintrag ins Handelsregister und dessen Bekanntmachung
- Kosten für die Anmeldung des Gewerbes
Generell ist es ratsam, bei der Gründung einer GmbH mit Kosten im mittleren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich zu rechnen. Ein Betrag darunter ist meist unrealistisch.
Was ist eine GmbH und Co. KG?
Die GmbH & Co. KG ist eine spezielle Form der Kommanditgesellschaft (KG), bei der eine GmbH als voll haftender Gesellschafter fungiert. Hier werden die Vorteile einer Personengesellschaft mit denen einer Kapitalgesellschaft kombiniert. Während die GmbH mit ihrem Gesellschaftsvermögen haftet, beschränkt sich die Haftung der Kommanditisten, also der weiteren Gesellschafter der KG, auf ihre jeweilige Einlage.
Welche Vor- und Nachteile hat eine GmbH und Co. KG?
Neben der GmbH ist auch die GmbH und Co. KG eine beliebte Rechtsform. Nicht selten wird eine GmbH auch in eine GmbH und Co. KG umgewandelt. Doch welche Vorteile hat das? Und was spricht möglicherweise gegen diese Rechtsform?
Was sind die Vorteile einer GmbH und Co. KG im Vergleich zur GmbH?
Die GmbH und Co. KG hat folgende Vorteile zu bieten:
Beschränkte Haftung
Ein entscheidender Vorteil der GmbH und Co. KG liegt in der Haftungsbeschränkung. Während Haftungsbeschränkungen auch bei anderen Rechtsformen wie der GmbH vorhanden sind, bietet die GmbH und Co. KG diese Beschränkung innerhalb der Struktur einer Personengesellschaft. Dies macht sie zu einer einzigartigen Option für Unternehmer, die die Vorteile einer Personengesellschaft nutzen, aber gleichzeitig das Haftungsrisiko begrenzen wollen. Die GmbH und Co. KG kombiniert somit das Beste aus beiden Welten.
Hinzufügen neuer Gesellschafter
Bei einer GmbH und Co. KG gestaltet sich das Hinzufügen neuer Gesellschafter als verhältnismäßig einfach und unkompliziert. Dies liegt daran, dass Änderungen im Gesellschaftsvertrag nicht der notariellen Beurkundung bedürfen, sondern lediglich notariell zum Handelsregister angemeldet werden müssen. Diese Vereinfachung des Prozesses spart Zeit und Kosten, was besonders vorteilhaft ist, wenn das Unternehmen wächst oder sich die Gesellschafterstruktur häufig ändert. Und obwohl es sich bei der KG um eine Personengesellschaft handelt, ermöglicht diese Rechtsform ebenso wie die GmbH die Bestellung von Fremdgeschäftsführern. Dies bietet Unternehmen die Möglichkeit, externe Expertise und Führungsqualitäten zu nutzen, ohne dass die betreffende Person Anteile am Unternehmen halten muss.
Persönlicher Steuersatz
Gesellschafter einer Personengesellschaft wie der GmbH und Co. KG zahlen Steuern auf ihren Unternehmensgewinn basierend auf ihrem individuellen Steuersatz, was bei moderaten Gewinnen zu niedrigeren Steuersätzen im Vergleich zu Kapitalgesellschaften führen kann. Während Kapitalgesellschaften 15 % Körperschaftsteuer und zusätzlich Gewerbesteuer zahlen, und bei Ausschüttungen an Gesellschafter nochmals Kapitalertragsteuer sowie eventuell Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer anfallen, wodurch letztlich nur etwa die Hälfte des Gewinns als Rendite verbleibt, kann bei Personengesellschaften der persönliche Steuersatz geringer ausfallen.
Keine/kaum Gewerbesteuer
Ein wesentlicher Vorteil der GmbH & Co. KG ist die deutliche Reduzierung oder sogar komplette Einsparung der Gewerbesteuer. Im Vergleich zu Kapitalgesellschaften wie der GmbH, bei denen eine Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Unternehmenssteuer nicht möglich ist, können Gesellschafter einer Personengesellschaft wie der GmbH und Co. KG die Gewerbesteuer weitgehend steuerlich geltend machen. Dies stellt einen direkten finanziellen Vorteil für die Gesellschafter dar. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, unter bestimmten Umständen, wie bei der Verwaltung von Immobilien, durch die sogenannte erweiterte Grundstückskürzung gänzlich auf die Gewerbesteuer zu verzichten.
Steuervorteile bei Immobilien
Ein weiterer der bedeutsamen Vorteile der GmbH und Co. KG ist im Bereich des Immobilienverkaufs zu sehen, speziell wenn die Gesellschaft hauptsächlich in der Vermietung von Immobilien tätig ist. Unter der Bedingung, dass die GmbH und Co. KG nicht als gewerbliches Unternehmen eingestuft wird, bietet sie die Möglichkeit, Immobilien nach einer Haltedauer von zehn Jahren steuerfrei zu veräußern.
Darüber hinaus kann bei einer GmbH und Co. KG unter bestimmten Umständen Grunderwerbsteuer bei der Veräußerung von Immobilien eingespart werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn jemand Gesellschafter in mehreren solcher Gesellschaften ist und einen Immobilienverkauf innerhalb dieser Struktur vornimmt. In diesem speziellen Szenario ist der Immobilientransfer von der Grunderwerbsteuer befreit, was eine signifikante finanzielle Einsparung darstellen kann. Im Gegensatz dazu würde bei einem ähnlichen Verkauf zwischen zwei GmbHs die Grunderwerbsteuer fällig, was die GmbH und Co. KG in diesem Kontext steuerlich attraktiver macht.
Bei der Übertragung einer Immobilie aus dem Privatbesitz oder einem eventuellen Einzelunternehmen in das Vermögen einer GmbH und Co. KG entfällt zudem die Grunderwerbsteuer. Dies ist ein signifikanter steuerlicher Vorteil gegenüber einer Übertragung auf eine GmbH, bei der in einem vergleichbaren Fall Grunderwerbsteuer anfallen würde.
Haftungsabschirmung von Immobilien
Wenn Sie erwägen, Ihr Einzelunternehmen in eine GmbH oder eine GmbH und Co. KG umzuwandeln und Immobilien im Betriebsvermögen halten, bietet die GmbH und Co. KG die Möglichkeit, das Unternehmen zu übertragen, während die Immobilien in Ihr Privatvermögen zurückkehren. Diese Immobilien können Sie dann an Ihre GmbH und Co. KG vermieten. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass diese Immobilien so aus dem Haftungsbereich der GmbH und Co. KG herausgenommen werden. Falls die GmbH und Co. KG insolvent werden sollte, sind diese Immobilien, da sie sich in Ihrem Privatvermögen befinden, vor Zugriffen durch Gläubiger geschützt und bieten somit eine Sicherheit vor unternehmerischen Risiken.
Leichtere Umwandlung
Im Vergleich zur Umwandlung eines Einzelunternehmens in eine GmbH ist der Prozess der Überführung eines Einzelunternehmens in eine GmbH und Co. KG deutlich weniger aufwändig und komplex. Dies macht die GmbH und Co. KG zu einer attraktiven Option für Unternehmer, die ihre Unternehmensform ändern möchten, ohne sich mit den umfangreicheren administrativen und rechtlichen Herausforderungen einer Umwandlung in eine GmbH auseinandersetzen zu müssen.
Was sind die Nachteile einer GmbH und Co. KG?
Hohe Gründungskosten
Ein wesentlicher Nachteil einer GmbH und Co. KG sind hohen Gründungskosten. Denn sowohl für die GmbH als auch für die KG fallen separate Gründungskosten an. Da die GmbH und Co. KG aus zwei rechtlichen Einheiten besteht, erhöhen sich auch die anfallenden Gebühren für Notar, Eintragung ins Handelsregister und andere Gründungsformalitäten im Vergleich zu einer einfachen Unternehmensform.
Weniger hohe Glaubwürdigkeit
Ein weiterer Nachteil der GmbH und Co. KG liegt in der oft geringeren Kreditwürdigkeit aufgrund der Haftungsbeschränkung. Daraus resultiert, dass die externe Kapitalbeschaffung für Unternehmen dieser Rechtsform mitunter schwieriger sein kann. Viele Finanzinstitute fordern daher häufig eine persönliche Haftung der Gesellschafter bei der Vergabe von Krediten.
Komplexe Struktur
Die komplexe Struktur der Rechtsform bringt in der Regel einen hohen Beratungsbedarf mit sich. Aufgrund der vielschichtigen rechtlichen und steuerlichen Aspekte, die bei der Einrichtung und Führung einer GmbH und Co. KG zu beachten sind, müssen Gründer oft auf spezialisierte Beratung zurückgreifen. Es entstehen zusätzliche Kosten, die insbesondere für kleinere Unternehmen oder Start-ups eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen können.
Hoher finanzieller und administrativer Aufwand
Durch die Notwendigkeit doppelter Buchführung und Bilanzierung entsteht ein erhöhter finanzieller und administrativer Aufwand. Da die GmbH und Co. KG aus zwei rechtlichen Einheiten besteht – der GmbH und der KG – müssen für beide separate Jahresabschlüsse erstellt werden. Dies führt zu einem erhöhten Arbeitsaufwand und damit verbundenen Kosten.
GmbH oder GmbH & Co. KG?
Die GmbH & Co. KG bietet zwar eine Reihe beachtlicher Vorteile gegenüber einer GmbH, besonders in speziellen Situationen, die hauptsächlich im Immobilienbereich liegen. Allerdings sind diese Vorteile in vielen Fällen nicht allgemeingültig und hängen stark von der spezifischen Unternehmenssituation ab. In Fällen, wo Immobilien keine zentrale Rolle spielen, kann die GmbH als Rechtsform attraktiver sein, vor allem aufgrund ihrer Fähigkeit, Gewinne nicht auszuschütten, sondern im Unternehmen zu belassen und steuerlich begünstigt zu reinvestieren.
Fazit:
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