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Die Vermieterbescheinigung – Das Wichtigste in Kürze

Seit November 2015 sind Vermieter in Deutschland gesetzlich dazu angehalten, ihren Mietern eine sogenannte Vermieterbescheinigung zu erteilen. Diese ermöglicht es dem Mieter, sich innerhalb von
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Dirk Wendl

Vermieterbescheinigung

Seit November 2015 sind Vermieter in Deutschland gesetzlich dazu angehalten, ihren Mietern eine sogenannte Vermieterbescheinigung zu erteilen. Diese ermöglicht es dem Mieter, sich innerhalb von 14 Tagen bei der Meldebehörde anzumelden. Ziel dieser Regelung ist es, Missbrauch durch Scheinanmeldungen und kriminelle Aktivitäten, die auf falschen Adressangaben basieren, zu unterbinden. Wie Sie die Vermieterbescheinigung erhalten, was in ihr stehen muss und welche Konsequenzen drohen, wenn man die Wohnungsgeberbestätigung nicht rechtzeitig einreicht, erfahren Sie hier! Außerdem können Sie hier eine gesetzeskonforme, kostenlose Vorlage der Vermieterbescheinigung als PDF herunterladen.

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Punkte vorab:

Was ist eine Vermieterbescheinigung?

Eine Vermieterbescheinigung, auch Wohnungsgeberbestätigung genannt, ist ein vom Vermieter ausgestelltes Dokument, das bestätigt, dass eine Person an einer bestimmten Adresse wohnt. Sie ist für die An- oder Ummeldung bei den Meldebehörden erforderlich. Die Bescheinigung enthält Angaben wie den Namen des Mieters, das Einzugsdatum und die Wohnadresse. Ohne dieses Dokument kann die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt nicht durchgeführt werden.

Wann brauche ich eine Vermieterbescheinigung?

Eine Vermieterbescheinigung ist zur Vorlage beim Einwohnermeldeamt notwendig. Sie benötigen das Dokument immer dann, wenn Sie als Mieter in Deutschland in eine neue Wohnung ziehen. Folglich ist die Vermieterbescheinigung zum Ummelden oder Anmelden bei den Meldebehörden mitzubringen. Sie ist auch erforderlich, wenn Sie aus Ihrer Wohnung ausziehen und ins Ausland umziehen oder wenn Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland aufgeben, um sich komplett abzumelden. 

Seit einer Änderung des Bundesmeldegesetzes (BMG) im Jahr 2015 ist die Vorlage dieser Bescheinigung bei den Meldebehörden wieder obligatorisch, nachdem sie 2002 zuvor abgeschafft wurde.

Gut zu wissen: Mieter, die ins Ausland ziehen, müssen bei Auszug aus ihrer bisherigen Wohnung dem Einwohnermeldeamt eine Bescheinigung ihres bisherigen Vermieters vorlegen. Bei einem Umzug innerhalb Deutschlands ist das nicht nötig. Dann reicht es, wenn der Wohnungsgeber der neuen Wohnung die Bestätigung erstellt.

Warum brauche ich eine Vermieterbescheinigung?

Die Vermieterbescheinigung ist erforderlich, um Scheinanmeldungen zu verhindern und sowohl Mieter als auch Vermieter in die Pflicht zu nehmen. Die Maßnahme zielt darauf ab, Missbrauch wie beispielsweise das Erlangen von Vorteilen durch falsche Anmeldungen an einer Adresse, die nicht dem tatsächlichen Wohnort entspricht, zu unterbinden. Die Vermieterbescheinigung bekämpft damit effektiv Betrugsversuche, wie z.B. das Ausnutzen von Schuleinzugsbereichen oder Kreditkartenbetrug. Falsche Angaben seitens des Vermieters können zu empfindlichen Strafen führen. 

Haben Sie eine Immobilie erworben und vermieten diese nun? Dann ist es neben der Ausstellung einer Wohnungsgeberbestätigung ebenso wichtig, auch die steuerlichen Aspekte des Vermietens nicht zu vernachlässigen! Wir von Pandotax sind darauf spezialisiert, Vermietern bei allen Steuerfragen zur Seite zu stehen und helfen Ihnen gerne weiter, damit Ihre Steuerangelegenheiten stets professionell geregelt sind und Sie immer das steuerliche Optimum herausholen.

Was steht in einer Vermieterbescheinigung?

Für eine Wohnungsgeberbestätigung gibt es keine amtliche Vorlage. Dennoch können Sie für eine Vermieterbescheinigung einen Vordruck kostenlos zum Download im Internet finden. Achten Sie dabei immer darauf, dass folgende Angaben in der Bestätigung enthalten sind:
  • Name und Anschrift des Wohnungsgebers (Vermieters)
  • Anschrift (inklusive Stockwerk) der betreffenden Immobilie
  • Datum des Einzugs oder Auszugs
  • Namen der meldepflichtigen Personen (auch Kinder)
  • Anschrift des Eigentümers der Wohnung (wenn nicht gleichzeitig Vermieter)
Auch wir haben Ihnen eine vollständige, rechtskräftige Vermieterbescheinigung als Vorlage zum praktischen Download angefertigt, die sie hier herunterladen können:

Wie bekomme ich eine Vermieterbescheinigung?

Da es keine strikte Formvorschrift für eine Vermieterbescheinigung gibt, kann sie frei formuliert oder mithilfe einer Vorlage erstellt werden, die oftmals online zum Download angeboten wird. Eine Vermieterbescheinigung als PDF zum kostenlosen Herunterladen finden Sie auch in diesem Artikel weiter oben oder unten. 

 

Allgemein ist der Vermieter verpflichtet, Mietern diese Bescheinigung auszustellen. Entweder geschieht dies direkt in Papierform oder er selbst übermittelt die Daten über ein Online-Formular an das Meldeamt. In letzterem Fall muss er den Mietern einen speziellen Code für die Anmeldung übergeben. Als Mieter sollten Sie Ihren Vermieter daher fragen, in welcher Form er die Bescheinigung ausstellt, sprich, ob Sie das Formular in Papierform beim Meldeamt abgeben sollen oder er es selbst elektronisch weiterleitet.

 

Die Vermieterbescheinigung kann aber auch von einem Dritten, wie der Hausverwaltung, ausgestellt werden, falls der Vermieter diese Aufgabe überträgt. Dabei bleibt er jedoch trotzdem noch für die fristgerechte Ausstellung verantwortlich, um Mietern die Anmeldung innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist zu ermöglichen. 

Sie sind Vermieter und müssen sich nicht nur um eine Vermieterbescheinigung kümmern, sondern stehen auch vor stehen oft vor komplexen steuerlichen Herausforderungen? Dann zögern Sie nicht, unsere professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen! Unsere erfahrenen Steuerberater von Pandotax stehen Ihnen gerne kompetent zur Seite, um all Ihre Steuerfragen effizient und zuverlässig zu klären.

Ist der Vermieter verpflichtet, eine Vermieterbescheinigung auszustellen?

Ja, laut § 19 BMG sind Vermieter oder Verwalter zur fristgerechten Ausstellung einer Wohnungsgeberbestätigung verpflichtet. Wenn Vermieter die Bescheinigung verspätet, inkorrekt oder gar nicht ausfüllen, handeln sie ordnungswidrig. Ihnen drohen in diesem Fall bis zu 1.000 Euro Bußgeld (§ 54 BMG). Die Frist beträgt dabei in der Regel zwei Wochen nach dem Zeitpunkt des offiziellen Einzugs.

Übrigens: Vermietern, die fälschlicherweise bestätigen, ein Mieter sei in eine Wohnung eingezogen, obwohl dies nicht der Fall ist, droht sogar eine noch höhere Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro. Diese hohe Strafe dient dazu, den Missbrauch von Adressangaben zu unterbinden, was ein zentrales Anliegen des aktualisierten Meldegesetzes ist.

Was ist zu tun, wenn der Vermieter keine Mietbescheinigung ausstellt?

Wenn Ihr Vermieter sich weigert, eine Vermieterbescheinigung auszustellen, ist es wichtig, schnell zu handeln. Zuerst sollten Sie versuchen, direkt mit Ihrem Vermieter zu kommunizieren. Machen Sie ihm deutlich, dass die Ausstellung der Bescheinigung gesetzlich vorgeschrieben ist und für Ihre Anmeldung bei der Meldebehörde unerlässlich ist. Es kann hilfreich sein, ihn auf die gesetzliche Frist hinzuweisen und gegebenenfalls die relevanten Gesetzesstellen schriftlich oder per E-Mail zu übermitteln, um die Wichtigkeit und Dringlichkeit zu unterstreichen.

 

Sollte der Vermieter weiterhin die Ausstellung der Bescheinigung verweigern, informieren Sie die zuständige Meldebehörde über die Situation. Machen Sie deutlich, dass Sie die Bescheinigung angefordert haben, der Vermieter jedoch seiner Pflicht nicht nachkommt. Die Behörde kann dann entsprechende Schritte einleiten, da für die Weigerung, eine Vermieterbescheinigung auszustellen, gesetzlich festgelegte Strafen vorgesehen sind. 

Was passiert, wenn man zum Ummelden keine Vermieterbescheinigung mitbringt?

Wenn Sie zum Ummelden Ihres Wohnsitzes keine Vermieterbescheinigung vorlegen, ist dies zunächst kein Grund zur Panik. Sie erhalten nach Ihrem Einzugsdatum eine Frist von insgesamt zwei Wochen, um diese Bescheinigung nachzureichen (§ 17 BMG). Diese Frist dient dazu, eventuelle Verzögerungen zu berücksichtigen und Ihnen Zeit zu geben, die erforderliche Dokumentation zu beschaffen. Es ist wichtig, diese Zeitspanne einzuhalten, da nach Ablauf der zwei Wochen ohne die Vorlage der Vermieterbescheinigung beim Einwohnermeldeamt Strafen drohen können. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass alle Bürger ordnungsgemäß gemeldet sind und verhindern, dass Personen ohne offizielle Anmeldung an einer Adresse wohnen.

Wer ist für die Vermieterbescheinigung bei einem Untermietvertrag verantwortlich?

Die Pflicht zur Ausstellung der Vermieterbescheinigung bei einer Untermiete liegt beim Hauptmieter. Er gibt die Bestätigung dann an den Untermieter. Der Wohnungseigentümer oder Vermieter ist in diesem Fall nicht dazu verpflichtet, diese Bescheinigung auszustellen. 

 

In der Wohnungsgeberbestätigung sollte neben den üblichen Angaben wie dem Namen des Untermieters, dem Einzugsdatum und der Adresse des Objektes trotzdem auch immer Name und Adresse des Eigentümers in das Dokument aufgenommen werden. Diese Information dient dazu, die Meldebehörde über die Eigentumsverhältnisse und die genaue Wohnsituation zu informieren, was für die An- oder Ummeldung des Untermieters bei den Behörden benötigt wird.

Braucht man eine Wohnungsgeberbestätigung beim Umzug in die eigene Immobilie?

Ja, auch wenn Sie in eine Immobilie umziehen, die Ihnen selbst gehört, ist bei der Ummeldung Ihres Wohnsitzes die Vorlage einer Wohnungsgeberbestätigung erforderlich. In diesem Fall fungieren Sie sowohl als Wohnungsgeber als auch als Wohnungsnehmer und müssen sich daher die Bescheinigung selbst ausstellen. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass auch Eigentümer ihre Wohnsituation offiziell bei den zuständigen Meldebehörden anmelden.

Benötigt man eine Vermieterbescheinigung für das Jobcenter?

Nein. Für die Beantragung von Leistungen beim Jobcenter, insbesondere wenn es um die Übernahme von Wohnkosten im Rahmen von Arbeitslosengeld II geht, kann zwar eine Bescheinigung über die derzeitigen Wohnverhältnisse erforderlich sein. Damit prüft das Jobcenter die Angemessenheit der Wohnkosten. Dennoch werden diese Angaben nicht durch eine Vermieterbescheinigung an das Jobcenter übermittelt, sondern über eine sogenannte Mietbescheinigung. Die beiden Bescheinigungen mit dem ähnlichen Namen dürfen nicht verwechselt werden: Die Vermieterbescheinigung bzw. Wohnungsgeberbestätigung dient ausschließlich der Vorlage bei den zuständigen Meldeämtern, um eine neue Adresse anzumelden. Eine Mietbescheinigung für das Jobcenter hingegen enthält Angaben zu Mietverhältnissen, beispielsweise über die Höhe von Miete, Kaution oder Heizkosten.

Gibt es Ausnahmen von der Meldepflicht?

Ja, es gibt einige Ausnahmen von der Meldepflicht, die der Gesetzgeber festgelegt hat. Personen, die zusätzlich zu ihrem Hauptwohnsitz für weniger als sechs Monate eine weitere Wohnung beziehen und bereits bei einem Einwohnermeldeamt gemeldet sind, benötigen keine zusätzliche Vermieterbescheinigung für die Zweitwohnung. Touristen, die weniger als drei Monate in Deutschland verweilen, sind ebenfalls von der Meldepflicht befreit. Darüber hinaus müssen sich Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Aufnahmestationen, Krankenhäusern sowie Einrichtungen zum Schutz vor Gewalt, wie Frauenhäuser, nicht anmelden.

Was ist eine Vermieterbescheinigung zur Mietschuldenfreiheit?

Eine Vermieterbescheinigung zur Mietschuldenfreiheit ist ein Dokument zur Vorlage bei einer Wohnungsbewerbung. Es wird von einem bisherigen Vermieter ausgestellt und bestätigt, dass ein Mieter während seiner Mietzeit alle Mietverpflichtungen, einschließlich der Nebenkosten, regelmäßig und pünktlich erfüllt hat. Sie dient Wohnungsinteressenten als Nachweis ihrer Zuverlässigkeit für den potenziellen neuen Vermieter. Das Fehlen einer Vermieterbescheinigung über die Mietzahlung kann dazu führen, dass Bewerber bei der Wohnungssuche benachteiligt werden.

Vermieterbescheinigung als PDF zum Download

Sind Sie Mieter oder Vermieter und benötigen eine Wohnungsgeberbestätigung? Dann laden Sie sich hier kostenlos unsere Vermieterbescheinigung als Formular zum Ausfüllen herunter! Hierin sind schon alle wichtigen Felder, in die Sie Ihre Angaben eintragen müssen, enthalten. Sie können das Dokument dann ganz einfach ausdrucken und per Hand beschriften oder das PDF direkt an Ihrem Computer bearbeiten.

Fazit:

Die Vermieterbescheinigung ist ein unverzichtbares Dokument für die An- oder Ummeldung eines Wohnsitzes bei der Meldebehörde. Sie dient nicht nur dem Nachweis des Wohnsitzes, sondern auch der Verhinderung von Scheinanmeldungen und damit verbundenen kriminellen Aktivitäten. Für Vermieter bedeutet dies eine zusätzliche Verantwortung, der sie nachkommen müssen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Neben den formalen Pflichten rund um die Vermietung können auch steuerliche Fragen auftauchen, die eine fachkundige Beratung erfordern. In solchen Fällen steht Ihnen Pandotax gerne zur Seite, um Ihnen in allen steuerlichen Belangen eine umfassende und zuverlässige Unterstützung zu bieten. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin und profitieren Sie von unserer weitreichenden Expertise. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!

*Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, zusammengetragen und geschrieben. Sie ersetzen jedoch keine Rechts- oder Steuerberatung. Bitte stellen Sie für eine rechtlich bindende Beratung eine Anfrage. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder mögliche Änderung der Sachlage.

Autor:

Steuerberater: Dirk Wendl

Dirk Wendl ist schon sein gesamtes Berufsleben im Bereich Steuern tätig. Nach einer Ausbildung als Steuerfachangestellter und einer Fortbildung zum Bilanzbuchhalter absolvierte er nach einer weiteren umfangreichen Ausbildung 2006 die Prüfung als Steuerfachwirt und Steuerberater. Seit 2015 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Pandotax Steuerberatungsgesellschaft in Köln. Dirk Wendl hat sich seitdem vor allem als Spezialist für Internationales Steuerrecht, E-Commerce und als Digitalisierungsexperte einen deutschlandweit guten Ruf erarbeitet.

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