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Steuerliche Förderung energetischer Maßnahmen an zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden

Steuerliche Förderung energetischer Maßnahmen an zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden ist ein Thema, das viele Hausbesitzer interessiert.
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Steuerliche Förderung energetischer Maßnahmen an zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden ist ein Thema, das viele Hausbesitzer interessiert. Denn wer sein Eigenheim energetisch saniert, kann nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch ordentlich Steuern sparen. Doch wie funktioniert das genau? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und welche Förderprogramme gibt es? In diesem Artikel geben wir einen Überblick und zeigen, wie Hauseigentümer von steuerlichen Vorteilen und Förderungen profitieren können.

Inhaltsverzeichnis

Wichtige Erkenntnisse

Grundlagen der steuerlichen Förderung energetischer Maßnahmen

Rechtliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen

Die steuerliche Förderung energetischer Maßnahmen basiert auf § 35c des Einkommensteuergesetzes (EStG). Diese Regelung erlaubt es Eigenheimbesitzern, 20 Prozent der Kosten für energetische Sanierungen von ihrer Steuer abzusetzen. Wichtig ist, dass die Maßnahmen an Gebäuden durchgeführt werden, die zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden. Die Absetzbarkeit umfasst sowohl Material- als auch Personalkosten. Es ist jedoch erforderlich, dass die Sanierung durch ein zertifiziertes Fachunternehmen erfolgt und die entsprechenden Nachweise bei der Steuererklärung eingereicht werden.

 

Bedeutung der energetischen Sanierung für Hauseigentümer

Energetische Sanierungen sind ein wesentlicher Faktor für die Reduzierung von Energiekosten und die Verbesserung der Energieeffizienz eines Hauses. Für Hauseigentümer bedeutet dies nicht nur eine Entlastung des Haushaltsbudgets, sondern auch eine Wertsteigerung der Immobilie. Zudem tragen sie zur Erreichung der Klimaziele bei, indem der CO2-Ausstoß verringert wird. Die steuerliche Förderung bietet hier einen zusätzlichen Anreiz, solche Maßnahmen durchzuführen.

 

Unterschiede zwischen Steuerbonus und Förderprogrammen

Bei der energetischen Sanierung stehen Hauseigentümern zwei Hauptoptionen zur Verfügung: der Steuerbonus und staatliche Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Der Steuerbonus wird über die Steuererklärung im Folgejahr wirksam, wohingegen Förderprogramme oft sofortige finanzielle Unterstützung bieten. Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen, daher ist es wichtig, im Vorfeld zu entscheiden, welche Option wirtschaftlich sinnvoller ist. Der Steuerbonus lohnt sich besonders für Personen mit einem höheren zu versteuernden Einkommen, während Förderprogramme auch ohne hohe Steuerlast attraktiv sein können. Eine Kombination beider Fördermöglichkeiten ist in bestimmten Konstellationen möglich und kann zu maximalen Einsparungen führen.

Steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungen

Voraussetzungen für die steuerliche Absetzbarkeit

Um von der steuerlichen Absetzbarkeit energetischer Sanierungen zu profitieren, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Die Immobilie muss vom Eigentümer selbst genutzt werden und mindestens zehn Jahre alt sein. Zudem ist es erforderlich, dass die Sanierungsarbeiten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Eigenleistungen sind nicht absetzbar. Die Rechnungen müssen auf Deutsch ausgestellt und per Überweisung bezahlt werden, um Komplikationen mit dem Finanzamt zu vermeiden.

 

Anleitung zur Eintragung in der Steuererklärung

Die Ausgaben für energetische Sanierungen müssen in der „Anlage Energetische Maßnahmen“ der Steuererklärung eingetragen werden. Es ist ratsam, die Bescheinigung des ausführenden Fachunternehmens direkt mit der Steuererklärung einzureichen, um Rückfragen des Finanzamts zu vermeiden.

 

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

  1. Falsche oder unvollständige Angaben: Stellen Sie sicher, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind, um Verzögerungen oder Ablehnungen zu vermeiden.
  2. Eigenleistungen angeben: Nur Arbeiten, die von einem Fachbetrieb durchgeführt wurden, sind absetzbar.
  3. Rechnungen nicht aufbewahren: Bewahren Sie alle relevanten Dokumente und Belege auf, um sie bei Bedarf vorlegen zu können.

 

Durch die Einhaltung dieser Punkte können Sie die steuerlichen Vorteile einer energetischen Sanierung optimal nutzen.

Förderprogramme für energetische Sanierungen

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Unterstützung energetischer Sanierungen in Deutschland. Sie bietet Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, wie Dach, Fassade oder Fenster. Regulär beträgt die Förderung 15 Prozent, kann jedoch um einen zusätzlichen iSFP-Bonus (individueller Sanierungsfahrplan) von 5 Prozent erhöht werden. Somit sind insgesamt bis zu 20 Prozent Förderung möglich. Pro Wohneinheit können maximal 60.000 Euro bezuschusst werden, vorausgesetzt, ein iSFP wurde erstellt.

 

Voraussetzungen und Antragsverfahren

Um die BEG-Förderung in Anspruch zu nehmen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans durch einen zertifizierten Energieberater. Der Antrag auf Förderung wird in der Regel durch den Energieberater gestellt, was den Prozess für die Hauseigentümer erheblich vereinfacht. Wichtig ist, dass die Sanierungsmaßnahmen von einem Fachunternehmen durchgeführt werden, das die entsprechenden Bescheinigungen ausstellt.

 

Kombination von Förderprogrammen und Steuerbonus

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Doppelförderung ausgeschlossen ist. Hauseigentümer müssen sich entscheiden, ob sie den Steuerbonus oder die Förderprogramme nutzen möchten. Der Steuerbonus kann nach §35c EStG für energetische Maßnahmen in Anspruch genommen werden und bietet eine Steuerersparnis von bis zu 40.000 Euro. Die Entscheidung zwischen Steuerbonus und Förderprogramm hängt von den individuellen Umständen und der geplanten Sanierungsmaßnahme ab. Eine Beratung durch einen Energieexperten kann helfen, die beste Option zu wählen.

Energetische Sanierung und Heizungstausch

Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind bestimmte Anforderungen an neue Heizsysteme gestellt. Diese müssen mindestens 65 % ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Zu den förderfähigen Heizungstypen gehören:

  • Wärmepumpen: Diese nutzen Umgebungswärme und sind besonders effizient.
  • Solarthermieanlagen: Sie wandeln Sonnenenergie in Wärme um.
  • Biomasseheizungen: Diese Systeme verwenden organische Materialien wie Holzpellets.
  • Heizungen mit Fernwärmeanschluss: Sie beziehen Wärme über ein externes Netz.
  • Stromdirektheizungen: Diese nutzen elektrischen Strom direkt zur Wärmeerzeugung.

 

Ein beleuchtetes Modellhaus steht auf einem Tisch mit energetischen Berichten, Diagrammen und einem Tablet, symbolisierend Energieeffizienz und nachhaltige Sanierung.
Der Heizungstausch mit erneuerbaren Energien wird mit bis zu 70 % gefördert.

Diese Technologien tragen nicht nur zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei, sondern auch zur Senkung der Energiekosten.

 

Ein Heizungstausch kann erhebliche Vorteile bringen:

  1. Energieeinsparung: Neue Heizsysteme sind oft effizienter und benötigen weniger Energie.
  2. Umweltfreundlichkeit: Der Einsatz erneuerbarer Energien reduziert den CO2-Ausstoß.
  3. Komfortsteigerung: Moderne Heizungen bieten oft eine bessere Temperaturregelung.

Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Steuerersparnis durch energetische Maßnahmen, die in der Steuererklärung geltend gemacht werden kann.

Das GEG bietet attraktive Förderungen für den Heizungstausch. Die Grundförderung beträgt 30 % der förderfähigen Kosten. Mit zusätzlichen Boni kann die Förderung auf bis zu 70 % steigen. Die maximale Fördersumme liegt bei 30.000 Euro pro Wohneinheit.

  • Geschwindigkeitsbonus: Für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme gibt es einen zusätzlichen Bonus von 20 %.
  • Einkommensbonus: Bei einem Haushaltseinkommen unter 40.000 Euro jährlich gibt es einen weiteren Bonus von 30 %.

Diese Förderungen machen den Heizungstausch finanziell attraktiv und unterstützen die Umstellung auf nachhaltige Energien.

Planung und Durchführung energetischer Maßnahmen

Eine energetische Sanierung beginnt idealerweise mit einer umfassenden Energieberatung. Ein zertifizierter Energieberater analysiert den aktuellen Zustand des Gebäudes und erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser Fahrplan dient als Leitfaden für alle weiteren Schritte der Sanierung.

 

Wichtige Schritte bei der Planung und Umsetzung

  1. Bestandsaufnahme: Der erste Schritt ist die detaillierte Analyse des Gebäudes. Hierbei werden Schwachstellen in der Gebäudehülle und der Heiztechnik identifiziert.
  2. Zieldefinition: Gemeinsam mit dem Energieberater werden die Ziele der Sanierung festgelegt, zum Beispiel die Reduzierung des Energieverbrauchs oder die Erhöhung des Wohnkomforts.
  3. Maßnahmenplanung: Basierend auf den definierten Zielen werden konkrete Maßnahmen geplant. Dies können beispielsweise die Erneuerung der Fenster, die Dämmung der Fassade oder der Austausch der Heizung sein.
  4. Finanzierung und Förderung: Die Finanzierung der Maßnahmen muss geklärt werden. Hierbei ist es wichtig, sich über mögliche Förderprogramme und steuerliche Vorteile zu informieren.
  5. Umsetzung: Die eigentliche Durchführung der Maßnahmen erfolgt durch Fachbetriebe. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Energieberater und Handwerkern ist entscheidend für den Erfolg.

 

Kosten-Nutzen-Analyse und langfristige Einsparungen

Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse ist unerlässlich, um die Wirtschaftlichkeit der geplanten Maßnahmen zu bewerten. Dabei sollten nicht nur die initialen Kosten, sondern auch die langfristigen Einsparungen betrachtet werden. Oft amortisieren sich die Investitionen durch geringere Energiekosten innerhalb weniger Jahre. Zudem steigert eine energetische Sanierung den Wert der Immobilie und erhöht den Wohnkomfort erheblich.

Praktische Tipps für Hauseigentümer

Wie man den richtigen Energieberater findet

Die Wahl eines kompetenten Energieberaters ist entscheidend für eine erfolgreiche energetische Sanierung. Ein guter Energieberater hilft nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der Beantragung von Fördermitteln. Folgende Schritte können bei der Auswahl unterstützen:

  1. Referenzen prüfen: Suchen Sie nach Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden. Ein guter Energieberater wird oft empfohlen.
  2. Zertifizierungen: Achten Sie darauf, dass der Berater über die notwendigen Zertifikate verfügt, um Fördermittel beantragen zu können.
  3. Persönliches Gespräch: Ein erstes Gespräch sollte kostenlos sein und Ihnen ein Gefühl für die Zusammenarbeit geben.

 

Checkliste für die erfolgreiche Sanierung

Eine strukturierte Herangehensweise ist der Schlüssel zum Erfolg. Nutzen Sie diese Checkliste, um den Überblick zu behalten:

  • Budget festlegen: Kalkulieren Sie die Kosten und prüfen Sie, welche Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
  • Zeitplan erstellen: Setzen Sie sich realistische Ziele und Meilensteine für die Umsetzung.
  • Qualifizierte Handwerker beauftragen: Arbeiten Sie mit Fachleuten zusammen, die Erfahrung mit energetischen Sanierungen haben.

 

Erfahrungsberichte und Fallstudien

Lernen Sie aus den Erfahrungen anderer Hausbesitzer. Fallstudien zeigen, wie energetische Sanierungen erfolgreich umgesetzt wurden und welche Herausforderungen es zu meistern galt. Diese Berichte bieten wertvolle Einblicke und können helfen, eigene Fehler zu vermeiden. Achten Sie darauf, die spezifischen Anforderungen Ihrer Immobilie zu berücksichtigen und passen Sie die Strategien entsprechend an.

Wenn Sie Hausbesitzer sind, gibt es viele praktische Tipps, die Ihnen helfen können, Ihr Zuhause besser zu verwalten. Kontaktieren Sie uns für eine Erstberatung, um mehr über nützliche Ratschläge und Dienstleistungen zu erfahren, die Ihnen helfen, Zeit und Geld zu sparen. Lassen Sie uns gemeinsam an einer besseren Zukunft für Ihr Zuhause arbeiten!

Fazit:

Die steuerliche Förderung energetischer Maßnahmen bietet Hauseigentümern eine wertvolle Möglichkeit, sowohl die Umwelt zu schonen als auch finanzielle Vorteile zu nutzen. Durch die Kombination von Steuerermäßigungen und staatlichen Förderprogrammen können erhebliche Einsparungen erzielt werden. Es ist jedoch entscheidend, sich im Vorfeld gut zu informieren und die individuell passende Förderung zu wählen. Eine sorgfältige Planung und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Energieberatern können den Prozess erheblich erleichtern und sicherstellen, dass alle Möglichkeiten optimal ausgeschöpft werden. Mit den richtigen Maßnahmen tragen Sie nicht nur zur Wertsteigerung Ihrer Immobilie bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Kontaktieren Sie uns von Pandotax noch heute. Wir unterstützen Sie gerne bei diesem Thema.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der Unterschied zwischen einem Steuerbonus und einem Förderprogramm?

Ein Steuerbonus reduziert direkt die Steuerlast, während ein Förderprogramm finanzielle Zuschüsse bietet. Beide können nicht kombiniert werden.

Wie kann ich die Kosten für eine energetische Sanierung steuerlich absetzen?

Die Kosten müssen in der Steuererklärung unter ‚Anlage Energetische Maßnahmen‘ eingetragen werden. Eine Bescheinigung des Fachunternehmens ist erforderlich.

Welche Heizungen sind förderfähig?

Förderfähig sind Heizungen, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen, wie Wärmepumpen oder Solarthermie.

Kann ich eine Energieberatung steuerlich absetzen?

Ja, die Kosten für eine Energieberatung können abgesetzt werden, wenn sie von einem zertifizierten Berater durchgeführt wurde.

Was passiert, wenn ich mein Haus nach der Sanierung verkaufe?

Der Steuerbonus muss nicht zurückgezahlt werden, wenn das Haus verkauft wird.

Wie finde ich den richtigen Energieberater?

Suchen Sie in der dena-Datenbank nach zertifizierten Energieeffizienz-Experten.

*Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, zusammengetragen und geschrieben. Sie ersetzen jedoch keine Rechts- oder Steuerberatung. Bitte stellen Sie für eine rechtlich bindende Beratung eine Anfrage. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder mögliche Änderung der Sachlage.

Autor:

Steuerberater: Dirk Wendl

Dirk Wendl ist schon sein gesamtes Berufsleben im Bereich Steuern tätig. Nach einer Ausbildung als Steuerfachangestellter und einer Fortbildung zum Bilanzbuchhalter absolvierte er nach einer weiteren umfangreichen Ausbildung 2006 die Prüfung als Steuerfachwirt und Steuerberater. Seit 2015 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Pandotax Steuerberatungsgesellschaft in Köln. Dirk Wendl hat sich seitdem vor allem als Spezialist für Internationales Steuerrecht, E-Commerce und als Digitalisierungsexperte einen deutschlandweit guten Ruf erarbeitet.

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